Vom 14.-16. Juli 2017 fand im Rahmen des Deutschen Werkbundtages in Nürnberg eine dreitägige Pop-up-Universität zur Zukunft von Arbeit und Bildung statt. Auf dieser Seite finden Sie einen Rückblick über alle Veranstaltungstage. Um den Online-Reader anzuschauen, klicken Sie hier.

Freitag

Nach einer Einführung des 1. Vorsitzenden, Christian Böhm, und Grußworten des Hausherrn, von Nürnbergs Kulturreferentin Prof. Dr. Julia Lehner und des Vorsitzenden der Geschäftsführung der Regionaldirektion  Bayern der Bundesagentur für Arbeit Ralf Holtzwart eröffnete der Deutsche Werkbundtag 2017 im Heimatministerium mit einem Vortrag von Prof. Dr. Gernot Böhme.

Der Darmstädter Philosoph sprach über „Atmosphären, Bildung und die Zukunft des Menschen“ vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung unserer Arbeits- und Lebenswelt.

 

Samstag

Am Samstag eröffnete die Pop-up-Universität im Audimax mit Impulsreferaten und einer von Christian Jacobs moderierten Podiumsdiskussion zum Thema „Zur Zukunft von Arbeit und Bildung“ mit dem Hauptredner des Vorabends, Prof. Dr. Gernot Böhme sowie Dr. Ing. Manfred Dangelmaier vom Fraunhofer IAO, PD Dr. Michael Hirsch und dem Kulturberater der Stadt Leipzig, Prof. Dr. Christoph Türcke.

Anschließend ging es in parallelen Formaten an unterschiedlichen „Lernorten“ – Audimax, Atelier, Labor, Werkstatt, Sportplatz, Bibliothek und Mensa – weiter. Dabei teilte sich das Programm in eine „outdoor“-Schiene mit bewegungsorientierten Angebote wie Stadtspaziergänge, Exkursionen und den Aktivitäten der Werkbund Werkstatt Nürnberg auf dem Lorenzer Platz, sowie eine „indoor“-Schiene in den Labors und Ateliers: Dort fanden zwischen 10:30 und 17:30 Uhr jeweils zwei Veranstaltungen parallel statt, die den Boden von der wissenschaftlichen Forschung zur handwerklichen Gestaltung spannten; ein Feldenkrais-Seminar rundete das Angebot ab.

Nach einer Zusammenfassung der wichtigsten Eindrücke und Erkenntnisse des Tages endete das Programm mit einem gemeinsamen Abendessen im Heilig-Geist-Spital.

 

Sonntag

Am Sonntag trafen sich all diejenigen, die Interesse hatten, die Themen Arbeit und Bildung weiter zu vertiefen, um 09:30 Uhr im Heimatministerium. Nach einem kurzen Resumé von Moderator Christian Jacobs diskutierten die Teilnehmer in zwei Gruppen die inhaltlichen und organisatorischen Aspekte eines möglichen weiteren Vorgehens – der Deutsche Werkbund wird auch weiterhin zu Fragen der Zukunft von Arbeit und Bildung Position beziehen.

Anschließend machten sich die Teilnehmer per U-Bahn auf zu einer von Siegfried Dengler, dem Leiter des Stadtplanungsamts Nürnberg, geführten Exkursion zu den Hinterlassenschaften des Industriestandorts Nürnberg: dem von Ernst Neufert errichteten ehemaligen Quelle-Areal, den Werkstätten im ehemaligen Heizhaus und dem Kreativquartier Auf AEG.

 

Kommentare

„Was ist unser Beitrag für die Bildung einer wertegetragenen und zugleich robusten Gesellschaft? Der Appell trifft uns alle: Menschliche Bildung ganzheitlich und vernetzt – die Befähigung neue Antworten zu finden auf das, was zukünftig wirklich gebraucht wird und auf das, was nicht maschinell/digital delegiert werden kann/darf.“
Ariane Jungwirth, München

„Der Werkbundtag war für mich eine Quelle inspirierender Eindrücke und eine wunderbare Gelegenheit für das Querdenken über den Tellerrand hinaus. Die Pop-up-Universität zur Zukunft von Arbeit und Bildung ist ein gelungenes und erfrischendes Format, das erfreulicherweise auch reichlich Gelegenheit zur Interaktion bot.“
Dr. Manfred Dangelmaier, Stuttgart

„In den zunehmend von Digitalisierung geprägten Gesellschaften und Arbeitswelten ist die Frage, was im Hinblick auf die Ausbildung für den Einzelnen wirklich sinnvoll und zielführend ist von wesentlicher Bedeutung. Der Deutsche Werkbund hat sich dem Thema Digitalisierung und Zukunft von Arbeit und Bildung angenommen und wichtige kontroverse Ideen in den aktuellen Diskurs eingebracht.“
Prof. Ottmar Hörl, Nürnberg

„Es war mir eine Freude und eine Ehre, am Werkbundtag 2017 teilzunehmen. Inspirierende Gespräche, ansteckender Enthusiasmus. Vielen Dank!“
Prof. Dr. Tetyana Kloubert, Augsburg

„Es braucht in der Gesellschaft eine grundsätzliche Klärung auf welchen „kulturellen Vertrag“ wir setzen. Aus welchem Bewusstsein heraus wollen wir Gesellschaft gestalten und lebendiges Leben ermöglichen?“
Earnest & Algernon, München

„Angesichts des schnellen technologischen Wandels kommt einer umfassenden Bildung, einer lebenslangen Fortbildung und einer breit angelegten Forschung eine besondere Bedeutung zu.“
Georg Drost, München

„Bildung können und müssen wir im Zusammenhang mit der zu erwartenden Zukunft grundsätzlich neu konstruieren. Danke an den Deutschen Werkbund.“
Earnest & Algernon, München

„Zum Gelingen der Digitalisierung tragen wesentlich nicht-digitale menschliche Fähigkeiten bei, die es weiter zu entfalten gilt. Zugespitzt könnte man den Zusammenhang von Wahrnehmung und Gestaltung so formulieren: Wer sein Elend nicht sieht, wird sich daraus nicht erheben.“
Herrmann Schubach, Freising

„Es könnte sein, dass „wir so tun müssen, als ob wir die Welt verändern können“ … frei nach Hermann Glaser, einem der Gründer der Werkbund Werkstatt Nürnberg“
Earnest & Algernon, München

„Ich bin optimistisch, auch, weil ich in meiner Arbeit immer wieder lehre und erlebe, wie lernfähig und begeisterungsfähig Menschen sind und welche Potentiale in ihnen stecken.“
Winfried Haymann, Osnabrück

„Rückblickend auf die vielfältigen Anregungen aus den Beiträgen zum Werkbundtag 2017 verdichtete sich bei mir die Erkenntnis der großen Dringlichkeit, sich als Werkbund mit dem hereinbrechenden Wandel der Arbeitswelten auseinander zu setzen.“
Prof. Dr. Ingrid Krau, München

„Am wichtigsten für mich war mit Menschen aus unterschiedlichsten Fachrichtungen und Professionen in einen ko-produktiven Austausch zu kommen. In diesem die Grenzen auslotenden Prozess, in der gegenseitigen Befragung und im Perspektivwechsel habe ich neue Impulse und neue Energie bekommen.“
Prof. Dr. Markus Kosuch, Nürnberg

„Sehr erfreulich war auch die freundliche bis familiäre Atmosphäre bei dem Werkbundtag. Das Publikum bei meinen Spaziergängen war sehr interessiert und aufmerksam dabei.“
Bertram Weisshaar, Leipzig

„Es gab genug Zeit für persönlichen Austausch, Bewegung, Geselligkeit, Diskurs und „Sightseeing“ – hervorragend das Sonntagsprogramm mit Quelle und AEG!“
Christian Schuberth, München

„Die Abschluss-Diskussionen offenbarten, dass sich der Werkbund vor den heutigen Herausforderungen neu erfinden muss.“
Prof. Michael Schulze, Aachen

 

Weitere Berichte:

Der Online-Reader zum Deutschen Werkbundtag 2017

TV-Beitrag des Bayerischen Rundfunks zum Deutschen Werkbundtag 2017

„Findet Herbert!“-Film des Deutschen Werkbundtages 2017

Deutscher Werkbundtag 2017 bei Earnest & Algernon

Die Website des Deutschen Werkbundtages 2017

Die Website des DWB Bayern

 

Der Deutsche Werkbundtag 2017 wurde ausgerichtet vom Deutschen Werkbund Bayern e.V. in Zusammenarbeit mit: